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Berechnungen

Wärmebrückenberechnung

Als Wärmebrücken werden diejenigen Bereiche der thermischen Gebäudehülle definiert, welche einen Wärmeverlust gegenüber ungestörten Bereichen aufweisen. Dabei entsteht in diesen Bereichen eine erhöhte Wärmeleitfähigkeit und somit ein unkontrollierter, größerer Energiefluss. Hieraus resultiert eine niedrigere Oberflächentemperatur, wodurch der Wohnkomfort und die Behaglichkeit beeinträchtigt werden können und das Potential von Schimmelpilzschäden durch Tauwasserbildung deutlich erhöht wird.

Die derzeit gültigen Gesetze und Berechnungsvorgaben für Gebäude schreiben die Berechnung und Berücksichtigung von Wärmebrücken vor.

Grundsätzlich wird zwischen drei unterschiedlichen Wärmebrückenkorrekturwerten unterschieden

  1. Pauschaler Wärmebrückenzuschlag von 0,10 W/mK: Dieser Wärmebrückenzuschlag kann ohne einen Wärmebrückennachweis angesetzt werden. Besonders häufig ist dieser pauschale Wärmebrückenzuschlag beim Altbau anzutreffen da viele Ausführungsdetails nicht mehr genau nachvollzogen werden können.
  2. Pauschaler Wärmebrückenzuschlag von 0,05 W/mK: Der Wärmebrückenzuschlag kann nur dann angesetzt werden, wenn eine Gleichwertigkeit der tatsächlichen Ausführungsdetails mit den Details der DIN 4108 Beiblatt 2 besteht.
    Die Details müssen alle miteinander abgeglichen und überprüft werden.
  3. Detaillierte Wärmebrückenberechnung: Hierbei werden unabhängig von der DIN 4108 Beiblatt 2 die Ψ-Werte der Wärmebrückendetails berechnet. Der detaillierte Wärmebrückennachweis ist im Gegensatz zum Gleichwertigkeitsnachweis längenabhängig, d.h. es muss anhand der Werkplanung die Länge der auftretenden Wärmebrücke bestimmt werden. Das Endergebnis resultiert bei diesem Wärmebrückennachweis aus der definierten Länge und den errechneten Ψ-Wert bezogen auf die Gebäudehüllfläche und bildet so realistische Werte ihres Gebäudes nach.

Vorteile einer detaillierten Wärmebrückenberechnung im Überblick

  • Umsetzung von Effizienzhäusern unter wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
  • Einsparung von Baukosten durch Vermeidung eines pauschalen Wärmebrückenzuschlages
  • Reduzierung von Dämmstoffstärken und Bauteilanforderungen
  • Erhöhung der Oberflächentemperaturen durch wärmebrückenminimierte Ausführungen
    • Maximierung des Wohlbefindens
    • Vermeidung von Zugerscheinungen aus geringen Oberflächentemperaturen
    • Vermeidung von Schimmelbildung

Bildliche Darstellung einer Wärmebrücke als Beispiel, hier Bodenplatte auf Erdreich

 

 

 

 

 

 

Psi-Wert-Berechnung

Nachweis nach DIN EN ISO 10211 (zweidimensionales Verfahren)

Psi-Wert: 0,0792 W/(m  K)
Psi = L(2D) – Σ (U1 x L1 x F)
Psi = 0,8635 – 0,7844 = 0,0792
Konvergenz = 0,0420%

Bezeichnung Psi [W/(m K)] Länge [m] Gesamt [W/K]
WB1 Bodenplatte auf Erdreich Psi-Wert 0,0792 47,0000 3,7209
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